Line Dance

Line Dance – der neue alte Boom

 Line Dance inspiriert immer mehr Menschen dazu, gemeinsam zu tanzen. Denn es macht Spaß, ist nicht von einem festen Tanzpartner abhängig und hält darüber hinaus auch noch fit. Erfolge wie „Electric Slide“ machten diese Tanzart einem breiten Spektrum an Tänzern bekannt. Was ist das Geheimnis dieses Erfolgs? Wie wird dieser Tanz getanzt? Hier beantworten wir alle Ihre Fragen:

Was ist Line Dance?

Line Dance ist ein Tanzart, bei dem die Tänzer und Tänzerinnen in Linien und Reihen neben- bzw. voreinander stehen und miteinander tanzen. Ein spezieller Partner ist dabei nicht notwendig, vielmehr wird die gesamte Gruppe als „Partner“ gesehen. Auch wenn individuelle Tanzmuster durchaus möglich sind, tanzen die Teilnehmer meist in einer choreographierten Tanzform.

Wie wird getanzt?

Meistens wird nach festgelegten Choreographien getanzt. Zur leichteren Unterscheidung tragen Choreographien eigenständige Namen. Als Startschuss wird oft die Choreographie „Electric Slide“ angesehen, die Ric Silver 1976 für die Eröffnung der Discothek „Vamps“ in New York erstellte. Eine weitere bekannte Choreographie stammt von Jim Ferrazzano aus dem Jahr 1980 und heißt „Tush Push“. Wieder andere werden „Bread and Butter“ oder „Just a kiss“ genannt.

Wieviele Line Dance Tänze gibt es?

Bekannte Choreographien werden ständig abgeändert oder weiterentwickelt. Neue Choreographien entstehen. Aufgrund dieser Dynamik ist es nicht möglich, eine feste Anzahl zu benennen. Vielmehr lernen die Tänzer verschiedene Choreographien, die sie dann individuell einsetzen können. Anfänger, die über ein Repertoire von ca. 10 bis 20 verschiedenen Schrittfolgen verfügen, können bereit zu sehr vielen Songs tanzen. Erfahrene Tänzer können über 100 verschiedene Choreographien im Kopf haben.

Woher kommt der Line Dance?

Für die Entstehung gibt es unterschiedliche Erklärungen. Meist wird der Tanz mit der Besiedelung des Westens und des Südens der USA in Verbindung gebracht. Tagsüber zogen die Trecks mit ihren Planwagen gen Westen – abends wurde am Lagerfeuer gemeinsam getanzt. Auch bei den Cowboys, die ständig unterwegs waren um ihre Rinderherden zu bewachen, wurde abends oft am Grillfeuer der Line Dance getanzt. Das hatte gegenüber dem Paartanz unter anderem den Vorteil, dass es nicht notwendigerweise gleichviele Frauen wie Männer zum Tanzen brauchte. Beim Line Dance konnten alle gleichermaßen miteinander tanzen – was wiederum auch das Gemeinschaftsgefühl stärkte.

In die 2000er Jahre hat es der Line Dance aber vor allem durch die in den USA sehr populäre Sendung „American Band Stand“ geschafft, die von 1952 bis 1989 viele Line Dance Tänze ausstrahlte. Einen zusätzlichen Hype löste 1977 John Travolta mit „Saturday Night Fever“ aus, in dem auch gemeinsam in Reihen getanzt wurde.

Fördert Line Dance die Gesundheit?

Line Dance ist seit 2001 als offizielle Sportart anerkannt. Seit 2002 können sich Tänzer mit dem Ablegen einer speziellen Prüfung das offizielle Deutsche Tanzsportabzeichen ertanzen.

Tanzen mit moderaten Bewegungen wirkt sich positiv auf das Herz-Kreislauf-System aus. So wird unter anderem das Risiko von Herzinfarkten deutlich gesenkt. Auch das Immunsystem wird durch die moderate Belastung gestärkt. Die vielfältigen Arm- und Beinbewegungen fördern die Koordination. Das Einstudieren der Choreos bedeutet eine Herausforderung und damit Förderung des Gehirns und  des Gedächtnisses. Zusätzlich werden beim Tanzen Endorphine ausgeschüttet, was die allgemeine Stimmungslage des Tänzers hebt. Kurz: Ja, es gibt sehr viele gesundheitsfördernde Aspekte!

Was ist die optimale Tanzbekleidung?
Entsprechend seiner Entstehungsgeschichte sind auf dem Tanzboden oft viele Country oder Western-Accessoires zu sehen. Das reicht vom Cowboy-Hut über die typischen großformatigen Gürtelschnallen (Buckles) bis zu den Cowboy-Stiefeln. Diese Utensilien sind aber keine Notwendigkeit. Im Gegenteil tanzt die Mehrheit der Tänzer lässig in Jeans und Turnschuhen.

Welche Line Dance Tänze sind am bekanntesten?

Die letzte Line Dance Choreographie, die während der Corona-Zeit viral ging, war „Jerusalema“. Die sozialen Medien sind voll von Videos der unterschiedlichsten Gruppen, die gemeinsam diese Choreographie tanzen. Aber auch der „Wellerman“ hat große Erfolge  gefeiert. Etwas älter, aber auch heute immer noch gerne getanzt, ist „Cotton Eye Joe“.